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Kontakt: | Judith Kähler <judith.kaehler@brot-fuer-die-welt.de> | ||
Ort: | Makeni, Sierra Leone | ||
Web: | http://www.brot-fuer-die-welt.de/fachkraefte | Bewerbungsfrist: | 04.05.16 |
Die Partnerorganisation
Sierra Leone Network on the Right to Food (SiLNoRF) wurde 2008 als landesweiter Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Organisationen gegründet, der sich für den Zugang zu Land und das Recht auf Nahrung einsetzt. Das Netzwerk besteht aus 15 Mitgliedsorganisationen mit ca. 200 Personen und ist hauptsächlich im Norden Sierra Leones aktiv. In der Geschäftsstelle in Makeni arbeiten 15 Mitarbeitende.
Ein Großteil der Bevölkerung in Sierra Leone betreibt Subsistenzlandwirtschaft; auch als Wirtschaftsfaktor spielt Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Sehr umstritten ist dabei der großflächige Anbau von Palmöl und Agrokraftstoffen, bei dem oft ausländische Investoren beteiligt sind. Verschärft ist die Situation derzeit aufgrund der Auswirkungen der Ebola-Epidemie. So konnten in den beiden vergangenen Jahren viele Felder nicht bewirtschaftet oder nicht neu bestellt werden.
Vor diesem Hintergrund setzt sich SiLNoRF für einen klaren rechtlichen Rahmen für das Recht auf Ernährung in Sierra Leone ein. Es betreibt national und international Lobbyarbeit, um u. a. verbindliche Richtlinien für großflächige Landinvestitionen einzuführen. SiLNoRF engagiert sich, dass bei geplanten Verpachtungen von Land ein konstruktiver Dialog mit allen Stakeholdern geführt wird – und so auch die betroffenen Gemeinden sich aktiv einbringen und sich Gehör verschaffen können.
Ihre Aufgaben
Der Zugang zu Informationen - ob über Bibliotheken oder Internet – ist in Sierra Leone erschwert. Gleichzeitig ist der Nachweis über die Herkunft und die Glaubwürdigkeit von Informationen für die Arbeit von SiLNoRF essentiell. SiLNoRF möchte daher mit Unterstützung der Fachkraft das bestehende Wissen seiner Mitglieder besser dokumentieren und zur Verfügung stellen. Ihre Aufgaben sind im Einzelnen:
- Bestands- und Bedarfsanalyse
- Anpassung bzw. Entwicklung neuer Verfahren zur Wissensdokumentation, -management und -aufbewahrung
- Unterstützung bei der Aufbereitung, Pflege und Weitergabe von Wissen
- Kommunikation- und Öffentlichkeitsarbeit, z.B. Erstellung von Positionspapieren, Weiterentwicklung des Newsletters und Ausbau des Internetauftritts
- Organisation und Durchführung von Fortbildungen für SiLNoRF zu Wissensmanagement und Öffentlichkeitsarbeit
Die vermittelte Fachkraft ist dem Programmverantwortlichen zugeordnet. Sie wird besonders intensiv mit dem Kommunikationsverantwortlichen zusammenarbeiten.
Wohnort der Fachkraft ist Makeni. Der Einsatzort ist derzeit für Familien mit kleinen Kindern nicht geeignet.
Ihre Qualifikation
- Abgeschlossenes Studium in Kommunikation, Bildungs-/Wissensmanagement oder einer anderen relevanten Fachrichtung
- Erfahrungen im Wissensmanagement, vorzugsweise im NGO-Bereich
- Praktische Erfahrungen in der Erwachsenenbildung
- Entwicklungspolitische Kenntnisse zum menschenrechtsbasierten Ansatz / Recht auf Nahrung / Zugang zu Land wünschenswert
- Sichere Anwendung von Blog / CMS-Software (z.B. WordPress) sowie Grafik- und Layoutsoftware (z.B. InDesign, Photoshop)
- Sehr gute mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeit in Englisch
- Hohe interkulturelle Sensibilität
- Kreativität und Spaß an der Arbeit im Team
- Hohes Maß an Flexibilität und Belastbarkeit
Voraussetzung ist die Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedsstaates oder der Schweiz.
Unsere Leistungen
Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst bietet den Rahmen, in dem die vermittelten Fachkräfte ihr Wissen und ihre Fähigkeiten mit Menschen in einem anderen Kulturkreis teilen können. Das solidarische Miteinander, das voneinander Lernen und der interkulturelle Austausch werden ermöglicht durch:
- Individuelle Vorbereitung (ca. 3 Monate in Deutschland und Europa)
- Dreijahresvertrag mit Leistungen nach dem Entwicklungshelfergesetz
- Supervision während der Überseezeit
Die Vermittlung erfolgt im Rahmen des Programmes „Ziviler Friedensdienst“ (ZFD) auf Basis des Entwicklungshelfergesetzes.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung (CV + Anschreiben) mit Angabe der Bearbeitungsnr. 22126 bis 04.05.2016 an judith.kaehler@brot-fuer-die-welt.de
Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
Abteilung Internationale Personaldienste
Caroline-Michaelis-Str. 1, 10115 Berlin
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160404_Stellenanzeige_Sinolf_SierraLeone_Makeni_22126_jk.pdf
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BGR: eine/n Geologe/in; Geowissenschaftler/in
Kontakt: | Frau Schwarz, Telefonnummer: 0511/643-2325 | ||
Ort: | 30655 Hannover | ||
Web: | http://www.bgr.bund.de | Bewerbungsfrist: | 06.10.14 |
Die BUNDESANSTALT FÜR GEOWISSENSCHAFTEN UND ROHSTOFFE (BGR) sucht zum frühestmöglichen Zeitpunkt befristet bis zum 31.12.2016
eine/n Geologe/in; Geowissenschaftler/in
Aufgaben:
- Steuerung von TZ-Projekten im Länderbereich Afrika
- Koordinierung der Aktivitäten involvierter Fachbereiche des Hauses bei der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Berichterstattung von TZ-Projekten im Länderbereich
- Mitwirkung bei der Konzipierung, Prüfung, Evaluierung und Erfolgskontrolle der TZ-Projekte unter entwicklungspolitischen und fachlichen Gesichtspunkten
- Aktive Zusammenarbeit mitzuständigen Ministerien, Partnerbehörden und anderen in- und ausländischen Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit
- Teilnahme an Regierungskonsultationen und- verhandlungen zur Beratung der Ministerien;
- Erarbeitung von Unterlagen für regionalbezogene Fachberichte und Stellungnahmen an die Bundesregierung
- Planung und Vorbereitung von Fachgesprächen und Fortbildungsmaßnahmen mit Teilnehmern aus dem In- und Ausland
Anforderungsprofil:
- Abgeschlossenes Hochschulstudium (Master oder gleichwertig) der Geologie oder Geowissenschaften
- Mehrjährige Arbeitserfahrung im Ausland (möglichst Afrika) in "Angewandter Geologie"
- Gute Kenntnisse entwicklungspolitischer Grundsätze und Zusammenhänge sowie der eingesetzten Planungs- und Steuerungsinstrumente der Technischen Zusammenarbeit (TZ)
- Erfahrungen in der Kooperation mit Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit
- Sehr gute englische Sprachkenntnisse
- Tropentauglichkeit
- Verhandlungsgeschick und gute organisatorische Fähigkeiten
- Fähigkeit zu interdisziplinärer Teamarbeit und interkultureller Zusammenarbeit;
Idealerweise erfüllen Sie auch folgende Anforderungen:
- Kenntnisse der Management- und Monitoring-Konzepte von TZ-Projekten
- Erfahrungen in der Kooperation mit ausländischen Partnerinstitutionen
- Gute französische Sprachkenntnisse
- anwendungsbezogene DV-Kenntnisse
Dienstort ist Hannover. Die Eingruppierung erfolgt in Entgeltgruppe 13 des Tarifvertrages über die Entgeltordnung des Bundes. Bewerbungen von Menschen aller Nationalitäten sind willkommen, Kommunikationssprache ist Deutsch. Die BGR verfolgt zudem das Ziel der beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern. Bewerbungen von Frauen begrüßen wir daher besonders. Im Rahmen flexibler Arbeitszeiten bieten wir Ihnen einen verantwortungsvollen und abwechslungsreichen Arbeitsplatz, der auch für Teilzeitkräfte geeignet ist. Die BGR ist bestrebt, den Anteil schwerbehinderter Menschen zu erhöhen, sie werden daher bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte mit aussagekräftigen Unterlagen ohne Bewerbungsmappe bis zum 06.10.2014 unter Angabe der Stellenausschreibungsnummer B 133/14 und des Kennwortes „Afrika-Projektsteuerung“ an die
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Personalreferat
Stilleweg 2
30655 Hannover.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Bewerbungen nur gegen einen adressierten und ausreichend frankierten Rückumschlag zurückgesandt werden können. Nähere Hinweise zu unserer Einrichtung finden Sie im Internet unter www.bgr.bund.de. Telefonische Auskünfte erteilt Frau Schwarz unter der Telefonnummer 0511/643-2325.
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B 133_14_Afrika Projektsteuerung.pdf
111.05 KB | 30.09.14 ( )
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BGR: eine/n Wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in
Kontakt: | Frau Schwarz, Telefonnummer 0511/643-2325 | ||
Ort: | 30655 Hannover | ||
Web: | http://www.bgr.bund.de | Bewerbungsfrist: | 10.09.14 |
Stellenausschreibung Nr. B 120/14 (B4.1)
Kennwort: „Projektkoordination Namibia und Nigerbecken-Behörde (ABN)“
Die BUNDESANSTALT FÜR GEOWISSENSCHAFTEN UND ROHSTOFFE (BGR) sucht zu sofort befristet bis zum 30.09.2017
eine/n Wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in
Aufgaben:
- Steuerung von TZ-Projekten in Namibia und mit der Nigerbecken-Behörde (Westafrika)
- Koordinierung der Aktivitäten involvierter Fachbereiche des Hauses bei der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Berichterstattung von TZ-Projekten im Länderbereich
- Mitwirkung bei der Konzipierung, Prüfung, Evaluierung und Erfolgskontrolle der TZ-Projekte unter entwicklungspolitischen und fachlichen Gesichtspunkten
- Aktive Zusammenarbeit mit zuständigen Ministerien, Partnerbehörden und anderen in- und ausländischen Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit
- Teilnahme an Regierungskonsultationen und –verhandlungen der Bundesregierung
- Einsatzplanung und Anleitung nationaler und internationaler Fachkräfte
- Erarbeitung von Unterlagen für regionalbezogene Fachberichte und Stellungnahmen an die Bundesregierung
- Planung und Vorbereitung von Fachgesprächen und Fortbildungsmaßnahmen mit Teilnehmern aus dem In- und Ausland
Anforderungsprofil:
- Abgeschlossenes Hochschulstudium (Master oder gleichwertig) einer geowissenschaftlichen Fachrichtung bzw. in Wirtschafts- oder Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt auf Technische-/Entwicklungszusammenarbeit
- Erfahrungen in Steuerung, Koordinierung und Qualitätskontrolle von TZ-Projekten
- Gute Kenntnisse aktueller Management- und Monitoring-Konzepte in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit
- Fundierte Kenntnisse entwicklungspolitischer Grundsätze und Zusammenhänge
- Sehr gute englische Sprachkenntnisse, idealerweise auch französische Sprachkenntnisse
- Eignung (Tropentauglichkeit) und Bereitschaft zu Dienstreisen
- Sicherer Umgang mit gängiger Office-Software
- Verhandlungsgeschick, gute organisatorische und kommunikative Fähigkeiten
- Fähigkeit zu interdisziplinärer Teamarbeit und interkultureller Zusammenarbeit, idealerweise in Afrika
Idealerweise erfüllen Sie auch folgende Anforderungen:
- Kenntnisse in Bereichen der angewandten Geowissenschaften
- Erfahrung im Bereich Grundwassermanagement
- Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit nationalen, europäischen und internationalen Institutionen, insbesondere im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit
Dienstort ist Hannover. Die Eingruppierung erfolgt in Entgeltgruppe 13 des Tarifvertrages über die Entgeltordnung des Bundes. Bis zum 31.05.2017 erfolgt die Beschäftigung in Vollzeit, von Juni bis September 2017 voraussichtlich mit 50 % der Arbeitszeit. Bewerbungen von Menschen aller Nationalitäten sind willkommen, Kommunikationssprache ist Deutsch. Die BGR verfolgt zudem das Ziel der beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern. Bewerbungen von Frauen begrüßen wir daher besonders. Im Rahmen flexibler Arbeitszeiten bieten wir Ihnen einen verantwortungsvollen und abwechslungsreichen Arbeitsplatz, der auch für Teilzeitkräfte geeignet ist. Die BGR ist bestrebt, den Anteil schwerbehinderter Menschen zu erhöhen, sie werden daher bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte mit aussagekräftigen Unterlagen ohne Bewerbungsmappe bis zum 10.09.2014 unter Angabe der Stellenausschreibungsnummer B 120/14 und des Kennworts an die
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Personalreferat
Stilleweg 2
30655 Hannover.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Bewerbungen nur gegen einen adressierten und ausreichend frankierten Rückumschlag zurückgesandt werden können. Nähere Hinweise zu unserer Einrichtung finden Sie im Internet unter www.bgr.bund.de. Telefonische Auskünfte erteilt Frau Schwarz unter der Telefonnummer 0511/643-2325.
- Bisher keine Ordner/Dateien vorhanden.
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B 120 Projektkoordination Namibia und Nigerbecken (B 4 1).pdf
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Entwicklung braucht Forschung
„Entwicklung braucht Bildung und Forschung.“ Davon ist die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, zutiefst überzeugt. Bei der Überreichung der Urkunden an die Gewinner des gemeinsamen Wettbewerbs von Ministerium und Deutschem Akademischen Austausch Dienst (DAAD) „Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit“ in Berlin ist sie sichtbar froh, dass sie nicht der Jury unter Vorsitz des Kairoer Medizinprofessors Abdelmeguid Kassem angehörte: „Mir fiele das Auswählen schwer.“
Quellen:(Beitrag aus: Wissenschaftsmanagement 03/2009)
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Entwicklung_braucht_Forschung.pdf
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Ein Stück Hoffnung
Erschienen in duz - Deutsche Universitätszeitung vom 20.5.2011 (duz MAGAZIN 6/2011). Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit wird neu ausgerichtet. Wie sie genau aussehen
soll, wird zur Zeit unter anderem in einem öffentlichen Konsultationsprozess
beraten. Eines ist schon jetzt klar: Die Hochschulen sollen künftig eine stärkere Rolle spielen. Ein Beitrag von Jenni Roth.
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M06-11_Artikel_EinStueckHoffnung_JR.pdf
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Über den deutschen Nachholbedarf in der Entwicklungszusammenarbeit: Interview mit Dirk Messner
Im Interview zum neuen DAAD-Hochschulwettbewerb äußert sich Dirk Messner, Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik, zur aktuellen Situation der Entwicklungsforschung in Deutschland. Im Vergleich zu anderen westlichen Ländern wie England und Frankreich liege Deutschland weit zurück: »Die Entwicklungsforschung wurde an den deutschen Universitäten in den letzten Jahren stark abgebaut. Schwer nachzuvollziehen, denn wer die Globalisierung mitgestalten will, der muss die Welt verstehen.« Der Wettbewerb »Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit« könne nun eine Dynamik auslösen, die der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ermöglicht, aufzuholen. Wissenschaftskooperation mit Partnern aus Entwicklungsländern sei wichtig, da sich Probleme nicht mehr regional begrenzen ließen, sondern zunehmend globale Auswirkungen haben. Hinzu kommt die Veränderung des globalen Machtgefüges, mit der in den nächsten Jahrzehnten zu rechnen sei: »Wir erhalten eine neue Weltordnung. Ab 2050 wird das BIP [der Emerging Economies] etwa 25 Prozent über dem der G7 liegen«.
Quellen:Um diesen Prozess friedlich und konstruktiv zu gestalten, bräuchten wir einen Internationalisierungsschub in unserer Forschung. (Hintergrundinformation zum Hochschulwettbewerb am Ende des Interviews.) INTERVIEWGroßer Nachholbedarf in der Entwicklungszusammenarbeit»Wer die Globalisierung mitgestalten will, muss die Welt verstehen!«Dirk Messner ist Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik und außerplanmäßiger Professor für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen. Er begleitet den Wettbewerb »Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit« des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) als Gutachter. Seit März 2009 ist Messner als Stellvertre-tender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen tätig.Was bedeutet der Hochschulwettbewerb des DAAD für die Entwicklungsforschung in Deutschland?Messner: Er stößt in eine Lücke, die bisher nicht gefüllt war. Die Entwicklungsforschung wurde an den deutschen Universitäten in den letzten Jahren stark abgebaut. Im Zuge von Spezialisierungsprozessen an den Hochschulen wurden Lehrstühle, die sich mit entwicklungspolitischen Fragen beschäftigen, gestrichen. Schwer nachzuvollziehen, denn wer die Globalisierung mitgestalten will, der muss die Welt verstehen – und die Entwicklungsforschung beschäftigt sich mit zwei Dritteln der Länder und der Weltbevölkerung, die nicht zu den reichen OECD-Staaten gehören. Im Ver-gleich mit anderen westlichen Ländern wie insbesondere England, deren Investitionen in die Entwicklungsforschung um den Faktor Zehn höher ausfallen als bei uns, haben wir einen großen Nachholbedarf. Ich hoffe, dass das Programm des DAAD eine Dynamik auslösen wird, die die deutsche Entwicklungsforschung wieder wettbewerbsfähig macht.Zwischen der deutschen Entwicklungsforschung und der anderer westlicher Länder besteht also ein starkes Gefälle. Worin sehen Sie die Ursachen hierfür?Messner: Für Frankreich und Großbritannien ist das entwicklungspolitische Engagement eine direkte Folge ihrer Geschichte als Kolonialmächte. Die deutsche Außenpolitik war hingegen seit 1945, bis zum Fall der Berliner Mauer, im wesentlichen Ostpolitik, was natürlich ebenfalls historisch begründet ist. Auch heute besteht in der französischen und englischen Öffentlichkeit ein wesentlich höheres Interesse an internationalen Entwicklungen als in Deutschland – zu erkennen ist dies unter anderem auch in den Medien: Die BBC berichtet sehr viel mehr aus dem Ausland als dies die Öffentlich-Rechtlichen bei uns tun. Deutschland war eben lange eine Wirtschafts-macht, ohne entsprechende politische Ambitionen. Dies ändert sich langsam. Damit Deutschland seine internationale Verantwortung wahrnehmen kann, müssen wir auch unsere Forschung zu Fragen globaler Entwicklung verbessern, denn kluge Entwicklungspolitik und wirkungsvolle internationale Politik sind auf exzellentes Wissen angewiesen.Lange Zeit war Entwicklungsforschung Forschung über Entwicklungsländer und Entwicklungspolitik wurde als einseitige Transferleistung verstanden. Inwiefern findet hier gegenwärtig ein Wandel statt?Messner: Der Trend, Entwicklungspolitik auf der Basis gemeinsamer Forschung zu betreiben, ist weltweit seit etwa zehn Jahren mit steigender Tendenz zu beobachten. Der DAAD-Hochschulwettbewerb treibt diesen Ansatz jetzt auch in Deutschland maßgeblich voran. Er ist ein Anzeichen dafür, dass sich die Erkenntnis, wonach exzellente Forschung auch in Entwicklungsländern zu finden ist, zunehmend durchsetzt. Zudem lernt man Entwicklungsregionen besser verstehen, wenn man »mit« Forschern aus den Ländern arbeitet, als wenn man nur »über« sie forscht. Beispiele für gute Forschungskompetenzen in Entwicklungsländern gibt es viele. So wird in Afrika intensiv zur Wüstenbildung und zu deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft geforscht, in Brasilien gibt es zahlreiche Projekte zum Regenwaldschutz und in China wurden die erfolgreichsten Programme zur Armutsbekämpfung entwickelt. Ein Problem besteht jedoch darin, dass gute Forscher aus diesen Ländern vielfach in die Industrieländer abwandern. Darum sind Programme zur Stärkung der dortigen Hochschulen dringend erforderlich. Sie bieten den einheimischen Experten einen Anreiz, vor Ort zu bleiben. Dort werden sie als Ansprechpartner für ihre Kollegen aus den Industrieländern dringend benötigt.Warum ist Wissenschaftskooperation so wichtig?Messner: Sie ist wichtig, weil sich Probleme nicht mehr regional begrenzen lassen, sondern in zunehmendem Maße globale Auswirkungen haben. Armut produziert politische Instabilität, ist Grundlage für das Scheitern von Staaten, in denen sich Terrorismus, Menschenhandel und Piraterie ausbreiten. Epidemien machen nicht vor Ländergrenzen halt und Wasser- oder Lebensmittelknappheit führt zu verstärkter Migration in die Industrieländer. Um hier gegenzusteuern, müssen gemeinsam Lösungen gefunden werden. Die meisten großen Weltprobleme sind nur in Kooperation mit den Entwicklungsländern lösbar – deshalb müssen wir auch gemeinsam zu diesen Fragen forschen. Die zentralen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte werden an den Grenzen zwischen den unterschiedlichen Wirtschaftssystemen, politischen Sys-temen und Naturräumen angesiedelt sein. Bestes Beispiel ist der Klimawandel. Ab 2030 werden die Entwicklungsländer wesentliche Treiber der Erderwärmung sein. Nur wenn wir genau wissen, was in diesen Ländern wirtschaftlich passiert, können wir darauf noch Einfluss nehmen. Die klassische Entwicklungsforschung war geprägt durch unsere westlichen, europäischen Sichtweisen; in der globalisierten Welt brauchen wir einen 360-Grad-Blick auf die Weltprobleme, wenn wir Lösungen finden wollen: Internationale Forscherteams müssen die Herausforderungen aus unterschiedlichsten Perspektiven betrachten. Das bedeutet auch, dass Wissenschaftskooperationen eine wichtige Funktion für die Außenpolitik haben?Messner: Internationale Forschungsprojekte können wichtige Grundlagen für die Außenpolitik liefern. Wir erhalten in den nächsten Jahrzehnten eine neue Weltordnung. Die G7-Staaten, also die führenden Industrieländer, werden relativ an Bedeutung verlieren. Zurzeit ist das Bruttosozialprodukt (BIP) der G7 etwa drei mal so hoch wie das der E7, der Emerging Economies oder Schwellenländer, zu denen beispielsweise Brasilien, China, Russland und die Türkei zählen. Ab 2050 wird deren BIP etwa 25 Prozent über dem der G7 liegen. Damit verändert sich das weltweite Machtgefüge fundamental. Um diesen Prozess friedlich und konstruktiv zu gestalten, brauchen wir deutlich mehr Forscher zu Fragen internationaler Entwicklung und einen Internationalisierungsschub in unserer Forschung.Es müsste also noch deutlich mehr Geld in die Entwicklungspolitik investiert werden. Können wir uns das angesichts der Wirtschaftskrise überhaupt leisten?Messner: Wir sollten die Lösung der Wirtschaftskrise mit der Überwindung entwick-lungspolitischer Probleme zusammendenken. Die Krise bietet eine einmalige Chance zum Strukturwandel. Förderung der Wirtschaft kann gleichzeitig Stärkung des Klimaschutzes sein, ohne den die Entwicklungsländer in eine fatale Entwicklungskrise ge-raten werden. Zurzeit wird beispielsweise einseitig die alte Autoindustrie gestärkt. Warum stecken wir das Geld für die Abwrackprämien nicht in die Weiterentwicklung des Elektroautos? Die Unterstützung der Industrie durch Steuergelder sollte an Be-dingungen geknüpft werden: Reduktion des Schadstoffausstoßes bis 2050 um 80 Prozent. Statt die alten Strukturen wieder aufzubauen, können wir neue entwickeln. Zudem darf in der Weltwirtschaftskrise der weltweite Armutsbekämpfung nicht vernachlässigt werden, sonst droht nach der Wirtschaftskrise eine internationale huma-nitäre Krise, die leicht in Gewalt münden kann. Die Fragen stellte Kristin Mosch im Auftrag des DAAD.Hintergrundinformation:Hochschulexzellenz in der EntwicklungszusammenarbeitUm die Wissenschaftskooperation mit Entwicklungsländern zu stärken, hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) den Wettbewerb »Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit« ausgeschrieben. Mit dem Programm sollen fünf Hochschulen mit einer Million Euro pro Jahr über einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert werden. Die Mittel dazu stellt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bereit. Ziel ist der Aufbau von fünf Think Tanks, an denen Forschung und Lehre gemeinsam mit Hochschulen aus Entwick-lungsländern betrieben werden. Die fünf Zentren sollen mit ihren Projekten alle acht Millenium Development Goals (MDG) der Vereinten Nationen abdecken. Die Gewin-nerhochschulen werden im Juni 2009 bekannt gegeben.
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