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Eingestellt: 08.08.08 | Erstellt: 15.03.03 | Besuche: 4609
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Folgen der indikatorisierten Mittelzuweisung in nordrhein-westfälischen Hochschulen

In Nordrhein-Westfalen werden die Mittel der Titelgruppe für Forschung und Lehre (Sachmittel) nach leistungsorientierten Indikatoren an die Hochschulen verteilt. Mittlerweile erfolgt auch die hochschulinterne Zuweisung der Mittel an die Fachbereiche in allen Hochschulen nach einem Schlüssel. Die eigentlich relevanten Akteure, welche die Produkte der Hochschulen erstellen, nämlich die Professoren, werden dadurch aber bisher kaum erreicht; Verhaltensänderungen lassen sich nicht nachweisen. Denn die Beurteilung der Indikatorisierung ist wesentlich abhängig von tief verwurzelten Einstellungsmustern. Die »Ökonomisten« legen auch bisher schon ein Verhalten an den Tag, das durch die Indikatorisierung erst gefördert werden sollte. Die – zahlenmäßig deutlich größere – Gruppe der »Traditionalisten« hingegen steht der Indikatorisierung äußerst skeptisch gegenüber. Nicht-intendierte Effekte sind bei dieser Gruppe zu befürchten. Intrinsisch motivierte Professoren werden durch eine leistungsorientierte Mittelvergabe ihre bisherige Motivation eher abbauen, statt durch die Anreize der Mittelzuweisung motiviert zu werden.

Quellen:
(Beitrag aus: Beiträge zur Hochschulforschung, Heft 3, 25. Jahrgang, 2003)