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Coffee Lectures: Dataverse. Datensätze publizieren und dauerhaft sichern.

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Eingestellt: 19.11.18 | Erstellt: 19.11.18 | Besuche: 5916
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Rat für Informationsinfrastrukturen startet in zweite Mandatsphase

Göttingen, 12. November 2018 – Am ersten November 2018 ist der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) in seine zweite offizielle Mandatsphase gestartet. Das Sachverständigengremium berät im Auftrag der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) Politik und Wissenschaft zu Ausbau und Entwicklung wissenschaftlicher Informationsinfrastrukturen. Für die zweite, erneut vierjährige Mandatsphase sind zehn neue Mitglieder benannt worden. Weitere vierzehn Mitglieder wurden für eine zweite Amtszeit bestätigt.

In der ersten Mandatsphase von 2014 bis 2018 hat sich der RfII auf den Themenkomplex „Forschungsdaten – Nachhaltigkeit – Internationalität“ konzentriert. Im Juni 2016 legte der Rat das viel beachtete Positionspapier „Leistung aus Vielfalt“ vor. Es gibt umfassende Empfehlungen zum Management von Forschungsdaten im Gesamtsystem Wissenschaft. 2017 von der GWK bereits aufgegriffen wurde der Vorschlag, das Forschungsdatenmanagement arbeitsteilig und horizontal zu den bestehenden Säulen des Wissenschaftssystems in einer „Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)“ zu organisieren. Eine Bund-Länder-Vereinbarung hierzu steht auf der Agenda der Novembersitzung der GWK.

Laufende Projekte des Rates betreffen das für die Forschung essentielle Thema der „Datenqualität“ sowie die Frage nach digitalen Kompetenzen und neuen Berufsbildern für den Arbeitsmarkt Wissenschaft. In seiner zweiten Mandatsphase will der Rat zudem Studien zum deutschen Wissenschaftssystem im internationalen Vergleich fortführen. Die Anstrengungen für ein strukturiertes Forschungsdatenmanagement in Deutschland – insbesondere im Rahmen der NFDI – wird der RfII weiter beobachten und dessen nutzerorientier­ten Ansatz konstruktiv begleiten.

Über den Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII)

Der RfII besteht aus 24 ehrenamtlichen Mitgliedern. Sie repräsentieren Informationsinfrastruktureinrichtungen, wissenschaftliche Nutzer dieser Einrichtungen, Wissenschaftsministerien von Bund und Ländern sowie Wirtschaft und Gesellschaft. Die beiden Ratsvorsitzenden sind seit November 2017 Prof. Dr. Petra Gehring und Prof. Dr. Stefan Liebig. Die erste Sitzung in der neuen Mandatsphase und insgesamt 13. Ratssitzung findet am 22.–23. November 2018 in Berlin statt.

Weitere Informationen: www.rfii.de

Ratsmitglieder 2018 - 2022 in alphabetischer Reihenfolge:

  • Prof. Dr. iur. Dipl.-Soz. Marion Albers, Professur für Öffentliches Recht, Informations- und Kommunikationsrecht, Gesundheitsrecht und Rechtstheorie, Universität Hamburg (neu)
  • Dr. Anke Beck, Verlag IntechOpen (neu)
  • Prof. Dr. Lars Bernard, Umweltwissenschaften, TU Dresden
  • Sabine Brünger-Weilandt, FIZ – Leibniz Institut für Informationsinfrastruktur Karlsruhe
  • Prof. Dr. Stefan Decker, Big-Data-Analytik, Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) und RWTH Aachen (neu)
  • MDgt Rüdiger Eichel, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
  • Prof. Dr. Dr. Friederike Fless, Deutsches Archäologisches Institut, Berlin
  • Prof. Dr. Petra Gehring, Philosophie, TU Darmstadt
  • Marit Hansen, Kompetenzbereich Datenschutz, Landesbeauftragte für Datenschutz Schleswig-Holstein (neu)
  • Prof. Dr. Michael Jäckel, Präsident der Universität Trier
  • Dr. Nicola Jentzsch, Stiftung Neue Verantwortung, Datenökonomie, Kompetenzbereich Ethik/Verlagswesen (neu)
  • Prof. Dr. Kurt Kremer, Max-Planck-Institut für Polymerforschung, Mainz (neu)
  • Prof. Dr. Stefan Liebig, DIW – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin
  • MR Dr. Hans-Josef Linkens, Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Prof. Dr. Wolfgang Marquardt, Forschungszentrum Jülich GmbH
  • Prof. Dr. Sandra Richter, Universität Stuttgart (ab 01.01.2019 Deutsches Literaturarchiv Marbach, neu)
  • MR’in Melanie Rüther, Bundesministerium für Bildung und Forschung (neu)
  • Dr. Harald Schöning, Vice President Research, Software AG, Kompetenzbereich Wirtschaft (neu)
  • StS’in Annette Storsberg, Ministerium für Kultur und Wirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Katrin Stump, Leitende Direktorin der Universitätsbibliothek Braunschweig (neu)
  • Prof. Dr. Klaus Tochtermann, ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Kiel
  • Prof. Dr. Joachim Wambsganß, Zentrum für Astronomie, Heidelberg
  • Prof. Dr. Doris Wedlich, KIT – Karlsruher Institut für Technologie
  • Prof. Dr. Ramin Yahyapour, GWDG – Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen
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Eingestellt: 19.11.18 | Erstellt: 19.11.18 | Besuche: 6899
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Nationale Forschungsdateninfrastruktur wird umgesetzt

Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI):

Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern schafft Voraussetzung für zukunftsweisende datenbasierte Forschung

Göttingen, 19. November 2018 – Der RfII begrüßt die am Freitag bekannt gegebene Bund-Länder-Vereinbarung zur Errichtung einer Nationalen Forschungs­dateninfrastruktur (NFDI) als mutigen Schritt und große Chance für das deutsche Wissenschaftssystem. Mit dem Aufbau der NFDI wird der Forschungsstandort Deutschland entscheidend gestärkt. Forschende erhalten einen besseren Zugang zu qualitätsgeprüften Forschungsdaten und werden in ihrer Arbeit durch eine dynamische Infrastruktur unterstützt, die international einmalig ist.

Die Vereinbarung geht auf einen Grundsatzbeschluss der Gemeinsamen Wissen­schaftskonferenz (GWK) aus dem Jahr 2017 zurück. Das Konzept eines bundes­weiten, durch die Wissenschaft selbst „Bottom-up“ organisierten Forschungsdaten­management basiert auf einer Empfehlung des Rates für Informationsinfra­struk­turen (RfII) zu Strukturen, Prozessen und Finanzierung des Forschungsdaten­managements in Deutschland.

Die NFDI ist eine konzertierte langfristig angelegte Aktivität, die Vernetzung, Nachnutzbarkeit und Qualitätssicherung von Forschungsdaten verbessern und die Souveränität der Wissenschaft über ihre Datenbestände gewährleisten soll. Als Infrastruktur für Erzeuger und Nutzer wissenschaftlicher Daten wird sie eng am Bedarf orientierte Dienste-Port­folios entwickeln und diese für Forschende länder- und institution­en­übergreifend zur Verfügung stellen. Ziel ist es, die zahlreichen, oft dezentral, projektgebunden und temporär betriebenen Datenbestände von Wissenschaft und Forschung systematisch zu erschließen und sie dauerhaft für die Wissenschaft zugänglich zu halten. Dies birgt Chancen für Zukunftsthemen wie Klimawandel und Um­weltschäden, Mobilitätsbelastung von Menschen und Regionen, Gesund­heits­entwicklung, Anforderungen an gebaute Infrastrukturen, Energiesysteme, Wandel der Arbeitswelt, Bildungsforschung, Veränderung der Sprachen sowie eine Fülle weiterer datenintensiver Themenstellungen der natur-, ingenieur- und kultur­wissen­schaftlichen Grundlagenforschung.

„Das föderal und selbstverantwortlich organisierte deutsche Wissenschaftssystem ist weit verzweigt, arbeitet projektbezogen und oftmals mit Insellösungen – damit ist auch die Datenlandschaft extrem heterogen“, erläutert RfII-Vorsitzende Prof. Dr. Petra Gehring den Hintergrund des Ansatzes. „Um das Potential dieser Vielfalt wissenschaftlich nutzbar zu machen, hat der RfII ein grundlegendes Umdenken empfohlen. Die NFDI findet breite Unterstützung in der Allianz der Wissen­schafts­orga­nisationen und bei vielen weiteren Akteuren im Wissenschaftssystem. Sie kann nun zügig umgesetzt werden. Mit der NFDI gewinnen innovative Methoden an Durch­schlagskraft, und zugleich tut Deutschland auf dem Weg zu einer europäischen Daten­landschaft einen wichtigen, eigen­ständigen Schritt.“ Der RfII hat die Ausge­staltung der NFDI in den letzten beiden Jahren mit der Erarbeitung zahlreicher Detail­vorschläge intensiv begleitet.

Zum Management von Forschungsdaten gehören die Gewinnung, die Quali­täts­sicherung, der nachhaltige Zugang sowie die Archivierung und ggf. die Verknüpfung von Datenbeständen. Dazu sind von der Wissenschaft akzeptierte Verfahren und Stan­dards des Datenmanagements notwendig sowie dauerhaft finanziertes, quali­fi­zier­tes Personal. Mit der NFDI ist daher auch und vor allem eine Investition in „Köpfe“ verbunden. Sie trägt zu einer Koordination der bundesweiten Finan­zierungs­anstrengungen bei und wird die interdisziplinäre wie auch die internationale For­schung mit qualitätsgesicherten Datenbeständen unterstützen – nicht zuletzt auch die European Open Science Cloud (EOSC), die fast zeitgleich startet.

Den Empfehlungen des RfII entsprechend wird die NFDI arbeitsteilig organisiert sein und durch Akteure an einer Vielzahl von Standorten getragen. Dabei wird sie nicht entlang von Institutionen, Regionen oder Bundesländern organisiert, sondern entlang von forschenden Communities, die in Sachen Forschungsdaten ähnliche Bedarfe haben. Damit setzt die NFDI auf das Engagement der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst – und ist als „Bottom-Up“ etablierte und getragene Struktur auch im internationalen Vergleich neuartig und innovativ. Alle Orga­nisa­tionseinheiten, die sog. NFDI-Konsortien, sollen eng miteinander kooperieren und eine dynamische, bedarfsgetriebene und nachhaltige Ausrichtung erhalten.

Die Finanzierung der NFDI erfolgt über zehn Jahre (in Ausbaustufen bis 90 Mio. EUR pro Jahr) durch Bund und Länder; nach einer Evaluation soll sie in eine institutionelle Förderung durch Bund und Länder übergehen. Die Finanzierung durch die öffentliche Hand sei auch wissenschaftspolitisch von großer Wichtigkeit, so Gehring: „Die Privatisierung von Daten bzw. Datendiensten, Ökonomi­sie­rungsdruck und Verwertungsinteressen gehören zu den großen Gefahren für die öffentliche Wissenschaft im Digitalzeitalter. Eine nationale Forschungs­dateninfrastruktur bietet die Chance, dem Wissen­schafts­system Handlungs­freiheit und Handlungsfähigkeit zu erhalten.“

 

Über den Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII)

Die 24 ehrenamtlichen Mitglieder des RfII sind von der Gemeinsamen Wissen­schafts­kon­ferenz (GWK) berufen. Sie repräsentieren Infor­mations­infrastruktureinrichtungen, wissenschaftliche Nutzer, Wissenschaftsmini­sterien von Bund und Ländern sowie Wirtschaft und Gesellschaft. Ratsvor­sitzende sind seit November 2017 Prof. Dr. Petra Gehring und Prof. Dr. Stefan Liebig.

Der RfII ist als Sachverständigengremium beratend für Politik und Akteure im Wissen­schafts­system tätig und gibt Empfehlungen und Diskussionsimpulse zur wissen­schaft­lichen Informationsversorgung in Deutschland. Der RfII hat die Schaffung der NFDI an­ge­stoßen und das Konzept mit entwickelt. Er setzt sie aber selbst nicht um.

Bisherige Empfehlungen und Diskussionsimpulse des RfII zum Thema Forschungsdatenmanagement: http://www.rfii.de/de/themen/

Pressemitteilung der GWK zur NFDI: https://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/Pressemitteilungen/pm2018-13.pdf

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