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Forenthema: Drittmittelkriterium in Berufungsverfahren

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Drittmittelkriterium in Berufungsverfahren

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) haben Senat und Hochschulleitung vor etwa einem Jahr Standardfomulierungen für das Drittmittelkriterium in Ausschreibungstexten für Professuren festgelegt. Diese lauten:

 

"Erste Erfahrungen in der Einwerbung von Drittmitteln sind erwünscht." (für W1-Professuren mit Tenure Track nach W2)

 

"Sie sollen Erfolge in der eigenständigen Einwerbung von Drittmitteln vorweisen." (W2-Professuren und W2-Professuren mit Tenure Track nach W3)

 

"Erfolge in der eigenständigen Einwerbung (und Leitung) von Drittmittelprojekten (vorzugsweise DFG, BMBF, EU) werden vorausgesetzt." (W3-Professuren)

 

Ergänzend hat unsere Stabsabteilung Forschung den Berufungskommissionen eine Interpretationshilfe zur Verfügung gestellt, die sehr gut angenommen wird.

 

Uns erreichte nun die Nachfrage seitens der Stabsabteilung, ob auch andere Universitäten ähnliche Festlegungen getroffen hätten. Dies wiederum würden die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die sich gern außerhalb der JLU auf Professuren bewerben möchten, zuletzt häufiger nachfragen.

 

Gibt es an Ihrer Universität ähnliche/vergleichbare Festlegungen? Oder sind Ihnen Studien bekannt, die sich der Frage nach der Drittmitteleinwerbung während der wissenschaftlichen Qualifikationsphase widmen?

 

Herzlichen Dank im Voraus für eine Rückmeldung und herzliche Grüße in die Runde,

Sascha Ulrich-Michenfelder

 

Referent für Berufungs- und Evaluationsverfahren/Sachgebietsleiter

E-Mail: Sascha.Ulrich-Michenfelder@admin.uni-giessen.de

Telefon: 0641 99 12324

Lieber Herr Ulrich-Michenfelder, bei uns sollen die W1 zumindest schon Ansätze zur Einwerbung von Drittmitteln gezeigt haben. Wir haben das im Ausschreibungstext (für alle Ws) so formuliert. Die FAU erwartet die Teilnahme an der akademischen Selbstverwaltung, das Engagement zur Einwerbung von Drittmitteln und eine hohe Präsenz an der Universität zur intensiven Betreuung der Studierenden. Die Bereitschaft zur englischsprachigen Lehre wird gewünscht. Die Fakultäten können im fachlichen Teil der Ausschreibung wenn nötig noch genauere Angaben machen. Durch die verschiedenen Fächerkulturen haben wir das nicht weiter differenziert, denn die Drittmittelmöglichkeiten in der Philosophischen Fakultät und z.B. in der Technischen Fakultät unterscheiden sich doch sehr, von der Medizin ganz zu schweigen. Speziell die W1 bekommen nach der Ernennung eine Zielvereinbarung, in der u.a. die Drittmittel-Ziele genau definiert werden, die sie bis zur Zwischenevaluation und bis zur Tenure-Evaluation erreicht haben müssen. Viele Grüße Karolin Benker, FAU
Vielen lieben Dank für Ihre Rückmeldung, liebe Benker-Kuchenreuther! Das bestärkt uns doch in der Tendenz, dass auch bei W1 Drittmittel von Vorteil sind. Die fächerspezifischen Unterschiede bemerken wir natürlich auch. Der Senat und die Hochschulleitung haben beschlossen, die grundsätzliche Erfüllung des Drittmittelkriteriums (W3: Drittmittelprojekte sind ein Muss; W2: Drittmittel sind ein Soll; W1: Drittmittel sind ein Kann) über alle Fächerzonen zu fordern. In den Zielvereinbarungen haben wir ebenfalls für alle W1-Professuren Drittmittelziele definiert. In der Regel - das hängt aber tatsächlich im Einzelfall vom Track Record ab - setzen wir eine Anzahl an Anträgen bis zur Zwischenevaluation voraus und bis zur Endevaluation eine eingeworbene Summe, die sich an den Durchschnittswerten der Fächerzone orientiert. Bislang gab es bei der Erfüllung dieses Evaluationskriteriums keine gravierenden Probleme. Viele Grüße aus Gießen, Sascha Ulrich-Michenfelder