Sie sind hier
Veranstalter: | Zentrum für Wissenschaftsmanagement e.V. | ||
Ort: | 35390 Gießen | ||
Start: |
28.10.14
12:00
Uhr |
Ende: |
29.10.14
12:00
Uhr |
Inhalte und Ziele
Von Detailsteuerung und Bürokratisierung zur Orientierung an Ergebnissen und Leistungen, Reduzierung der verbliebenen Regelungsdichte, Einführung von Globalhaushalten, größere Verantwortung bei Personalentscheidungen und im Hinblick auf Immobilien: Seit den neunziger Jahren dominieren die Ideen und die Instrumente des New Public Management (NPM) die Organisation und die Governance nicht nur im deutschen Wissenschaftssystem. Damit wurde das bislang überwiegend regelorientierte Denken und Verhalten durch ein Denken abgelöst, das stärker an den Anforderungen des Wissenschaftsbetriebs orientiert war und die Dominanz rechtlicher Regelungen verdrängte. Zielvereinbarungen auf Augenhöhe sollten die Formulierung und Durchsetzung wissenschaftspolitischer Interessen durch Gesetze, Verordnungen oder Erlasse ersetzen. Autonomie war der Oberbegriff für diese Entwicklungen, der sich als wissenschaftsadäquate Leitlinie bei allen Debatten und organisatorischen Entscheidungen durchsetzte. Im gleichen Zug erhielt das Wettbewerbsdenken in der Wissenschaft stärkeres Gewicht. Die Orientierung an Ergebnissen und Leistung findet sich auch im Zusammenhang mit der sogenannten Leistungsorientierten Mittelzuweisung, die die Höhe der staatlichen bzw. universitären Mittelzuweisung von der Erbringung definierter Leistungen abhängig macht, die überwiegend durch quantitative Parameter beschrieben sind. Die Wissenschaftseinrichtungen werden also einem „Quasi-Markt“ ausgeliefert, auf dem sie sich in einem zunehmend internationalen Wettbewerb befinden und in dem sie sich mit ihren Ideen und Leistungen, also gewissermaßen ihren „Produkten“, bewähren müssen.
Genau an diesem Punkt beginnt die teils fundamentale Kritik: Wissenschaft sei nicht primär an Verwertbarkeit orientiert, sondern müsse Teil öffentlicher Zukunftsvorsorge sein und bleiben. Die monetären Anreizsysteme bei der Reform der Professorenbesoldung ließen wesentliche Faktoren wie die Lehre außer Betracht und führten in der Forschung zu einem risikofreien Mainstream, der leichteren Zugang zu Drittmitteln und Publikationen verspreche. Und nicht zuletzt: Die Gewährung neuer Freiheiten für die Wissenschaftseinrichtungen berge die Gefahr einer Desintegration des staatlichen Sektors – weder könnten parlamentarisch legitimierte Vorgaben für die Steuerung der Wissenschaftseinrichtungen erlassen werden, noch gebe es eine angemessene Kenntnis und Kontrolle für die staatliche Seite über die Verwendung der bereitgestellten finanziellen Ressourcen. Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass die Reformen der letzten 15 – 20 Jahre deutliche Veränderungen im Wissenschaftssystem bewirkt haben.
Zielgruppe
Der Thementag richtet sich an die Leitungen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen und deren MitarbeiterInnen und DekanInnen sowie an MitarbeiterInnen der Wissenschaftsministerien, Fördereinrichtungen, Berufsverbände und intermediären Organisationen.
Teilnahmegebühr
300 € bzw. 250 € (für Universitäten, die sich am Umlageverfahren beteiligen). Entsendet eine Institution zwei oder mehr Teilnehmer/innen, so werden je 250 € berechnet. Die Teilnehmer/innen erhalten vor Ort eine Rechnung. Im Falle einer Absage der Teilnahme wird eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 50,00 € erhoben, sofern kein/e Ersatzteilnehmer/in benannt wird.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
- Bisher keine Ordner/Dateien vorhanden.
-
Programmflyer_NPM20140624 (3).pdf
54.69 KB | 02.07.14 ( )
-
Keine Inhalte