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Die eine Hälfte des Preises geht an den US-amerikanischen Biochemiker David Baker für computergestütztes Proteindesign. Die zweite Hälfte teilt sich das in Großbritannien lebende Forscherduo Demis Hassabis und John Jumper für die Vorhersage komplexer Strukturen von Proteinen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz.
Laut Akademie gelang Baker das fast Unmögliche: die Entwicklung einer völlig neuen Art von Proteinen. Hassabis und Jumper hätten ein KI-Modell entwickelt, um ein Jahrzehnte altes Problem zu lösen: die Vorhersage der komplexen Strukturen von Proteinen. Beide Entdeckungen bergen dem Nobelpreis-Komitee zufolge enormes Potenzial.
Bereits am Dienstag wurden die beiden Forscher und Vordenker der künstlichen Intelligenz John Hopfield und Geoffrey Hinton mit dem Nobelpreis für Physik bedacht. Sie werden damit für grundlegende Entdeckungen und Erfindungen geehrt, die maschinelles Lernen mit künstlichen neuronalen Netzen ermöglichen. Dabei zählt Geoffrey Hinton heute zu den vehementesten Mahnern gegen die Gefahren von KI.
Der Chemienobelpreis wurde einschließlich der diesjährigen Vergabe bisher an 195 verschiedene Forscherinnen und Forscher verliehen, zwei von ihnen erhielten ihn zweimal: Der britische Biochemiker Frederick Sanger wurde 1958 und 1980 geehrt, der US-Chemiker Barry Sharpless 2001 und 2022. Acht der bisherigen Preisträger waren Frauen, darunter Marie Curie, die ihn 1911 als erste Frau erhielt, ebenso wie zuvor den Physiknobelpreis 1903.