Kai Gehring, 46, seit 2005 grüner Bundestagsabgeordneter, wird sich mit dem Ende der Wahlperiode aus dem Bundestag als Abgeordneter verabschieden. Im Interview mit Jan-Martin Wiarda blickt er auf seine Zeit als Vorsitzender des Bildungsausschusses zurück, u.a. auf die Konflikte in der Ampel-Koalition: "Natürlich würde ich mir auch für die Ampel wünschen, dass wir Konflikte weniger öffentlich austragen und dafür die öffentliche Kommunikation über unsere Erfolge verstärken." Die jetzige Regierung werde in den Geschichtsbüchern viel besser dastehen, als es momentan den Anschein hat. "Wir werden die Regierung sein, die das Land nach vielen verlorenen Jahren endlich auf Transformations- und Modernisierungskurs gebracht hat."

Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat demnach alle bildungspolitischen Projekte der Koalition "erfolgreich mit aufgegleist". Zu Stark-Watzinger sagt Gehring: "Als Ausschussvorsitzender sehe ich meinen Job nicht darin, Haltungsnoten zu verteilen. Das ist vorrangig die Aufgabe von Journalisten und der Opposition. […] Was die sogenannte Fördermittel-Affäre angeht, ist offenkundig, dass nach Bekanntwerden reagiert wurde, es aber zu den Vorgängen im Ministerium noch unbeantwortete Fragen gibt und die Krisenkommunikation nicht gelungen war."

Zum Interview "Richtig große Sprünge" im Blog von Jan-Martin Wiarda