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In Deutschland ist seit Jahrzehnten die Klage verbreitet, dass Hochschule und Beruf unzureichend aufeinander abgestimmt seien. Oft ist dabei der Wunsch sichtbar, es solle eine doppelte quantitativ-strukturelle »Global-Passung« von Bildungs- und Beschäftigungssystem realisierbar sein: in vertikaler Hinsicht nach den Ebenen von Bildungsabschlüssen und beruflichem Status und in horizontaler Hinsicht zwischen Studienfächern und Berufsbereichen. Die traditionelle »Grobpassung« ist bereits seit Jahrzehnten im Gefolge der Hochschulexpansion passé. Das hatte jedoch keine »Passungskatastrophen« zur Folge, sondern eine Gemengelage von höherer »Flexibilität« und einer »feingliedrigeren Passung«. Zu Letzterer ist bis heute kein bestimmtes Kriterium eindeutig in den Vordergrund getreten, sondern zugleich haben vor allem Noten bei Studienabschlüssen, Reputationsränge der Hochschulen sowie besondere Kompetenzen, die traditionell beim Studium nicht im Mittelpunkt stehen, an Bedeutung gewonnen. Offen ist dabei, ob wir uns zunehmend auf dem Weg zu einer Bildungsmeritokratie befinden oder ob partikularistische Merkmale, »credentialism« und »labelism« an Gewicht gewinnen.
Quellen:(Beitrag aus: Beiträge zur Hochschulforschung, Heft 4, 29. Jahrgang, 2007)
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4-2007_Teichler.pdf
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