Sie sind hier

Neuigkeit
Eingestellt: 11.05.16 | Besuche: 890

Call for papers 'Impact von Wissenschaft und Hochschulen' für die Speyerer Wissenschaftstage 2016

Der deutsche und internationale Hochschulsektor hat sich in den letzten Jahren massiv verändert und steht vor weiteren Herausforderungen. Viele KritikerInnen warnen davor, dass aktuelle Reformen Lehre und Forschung beschädigen, anderen gehen hingegen die Reformen nicht weit genug. Um in einer solchen Situation die Weichen für gute Wissenschaft, Forschung und Lehre, von der auch die Gesellschaft profitiert, zu stellen, braucht es einen interdisziplinären, reflexiven Diskurs von Theorie und Praxis.

Ausgehend von der „Trias der Hochschulforschung“ aus Lehre, Forschung und Verwaltung, lassen sich z.B. die Einführung der gestuften Studiengänge durch den Bologna-Prozess, die Exzellenz-initiative und die Etablierung neuer Governance-Formen, insbesondere des New Public Managements, als Beispiele für Reformen anführen. Für die Zukunft wird z.B. „Open Science“ als eine Herausforderung intensiv diskutiert.

Als ein zentraler Aspekt lässt sich der Versuch erkennen, die Leistungen des Wissenschafts- und Hochschulsystems für andere gesellschaftliche Teilbereiche zu systematisieren und dadurch zu erhöhen. Es wird nicht (mehr) darauf vertraut, dass die Wissenschaft und die Hochschulen quasi von selbst Studierende in adäquater Weise für ihre späteren Berufe vorbereiten oder wissenschaftliche Innovationen ihren Weg in die Unternehmen und die Politik finden. Employability, wissenschaftliche Innovationskraft als Grundlage ökonomischer Wettbewerbsfähigkeit, Wissenstransfer in die Gesellschaft etc. sollen vielmehr strategisch geplant und ihre Erfüllung überwacht werden. Es ist daher nur plausibel, dass neben Forschung und Lehre die sogenannte „third mission“ als explizite Aufgabe für die Hochschulen formuliert wurde. All dies wird mittlerweile auch mit großem Aufwand durch Vorgaben, neue Steuerungsmodelle, Wettbewerb etc. zu erreichen und zu messen versucht.

Was aber leisten Hochschulen und Wissenschaft für die Politik, die Ökonomie, die Zivilgesellschaft tatsächlich? Noch grundsätzlicher: Was sollen sie leisten, und was können sie leisten? Was tragen sie z.B. zu einer ökologisch, ökonomisch, sozial und kulturell nachhaltigen Gesellschaft im Sinne von „responsible research and innovation (RRI)“ (European Framework Programmes) bei? Und welchen Folgen haben Hochschulen und ihre Expansion auch jenseits dieser drei Funktionen, etwa als regionale Arbeitgeber oder für den Wohnungsmarkt (Stichwort „Studentification“)?

Die Speyerer Wissenschaftstage 2016 widmen sich diesem Thema. Sie werden gemeinsam vom Lehrstuhl „Hochschul- und Wissenschaftsmanagement“ der Universität Speyer und vom Zentrum für Wissenschaftsmanagement (ZWM) ausgerichtet und verstehen sich als Treffpunkt und Austauschplattform für Hochschul- und Wissenschaftsforschende, WissenschaftsmanagerInnen, Hochschulleitungen sowie Angehörige der Wissenschaftsadministration. Wir wollen mögliche Lösungen, aber auch Fehlentwicklungen sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus praktischer Sicht diskutieren, um zu einem wissenschaftsadäquaten und forschungsbasierten Wissenschafts-management beizutragen.

Wir sind dabei besonders an Beiträgen interessiert, die die Brücke zwischen Theorie und Praxis, zwischen Wissenschaft und Anwendung schlagen.

Wir erbitten Vortragsangebote im Umfang von nicht mehr als 750 Wörtern bis zum 30. Juni 2016 an die unten genannte Adresse mit der folgenden Gliederung:
- Forschungsfrage und Relevanz
- Theoretischer Rahmen
- Methodisches Vorgehen und Datengrundlage (bei empirischen Arbeiten)
- (zu erwartende) Ergebnisse

Die Auswahl der Vorträge sowie ein vorläufiges Programm werden bis Ende Juli bekannt gegeben.

Organisation und Kontakt für weitere Informationen und Abstracts:
Prof. Dr. Michael Hölscher & Dr. Susan Harris-Hümmert
Lehrstuhl für Hochschul- und Wissenschaftsmanagement
Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften
Postfach 14 09
67324 Speyer
Germany
e-mail: harris-huemmert@uni-speyer.de
fon: +49 (0)6232 654 - 166
fax: +49 (0)6232 654 - 410
web: www.uni-speyer.de/hoelscher